Eine Minikirche für Zuhause

„Jesus stirbt.“
Liebe Kinder, liebe Eltern,
nun ist fast Ostern. Aber zunächst müssen wir einen traurigen Tag verleben: Karfreitag. An Karfreitag sind wir traurig darüber, dass Jesus gestorben ist.
Wenn Menschen vor 1000 und mehr Jahren das Wort „Kara“ sagten, sprachen sie von ihrem Kummer, ihrer Trauer oder von ihrer Klage. Karfreitag ist also ein Tag des Klagens und der Trauer.
Bevor die Minikirche zu Hause beginnt:
Sucht euch schönen Platz, wo ihr feiern wollt. Heute bleibt der Tisch leer.
Ihr braucht dann noch Lego- oder Duplosteine oder Bauklötze. Außerdem sucht sich jeder einen Stein (zum Beispiel einen Kieselstein)
Vor dem Tisch, in einem Halbkreis legt ein paar Kissen aus, auf denen ihr gemütlich sitzen könnt.
1. Läutet ein kleines Glöckchen: Der Gottesdienst zu Hause beginnt.
2. Singt ein Lied (zum Beispiel):
Halli, hallo,
schön, dass Du da bist,
Mensch was bin ich froh.
Gott lädt uns alle ein,
hier sein Gast zu sein.
Komm´ nimm dir noch ´nen Stuhl
und setz dich auch dazu.
3. Einer spricht: Wir feiern diesen Gottesdienst im Namen Gottes, des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.
4. Einer liest:
Es ist Nacht. Jesus und seine Jünger gehen in den Garten Gethsemane. Dort betet Jesus. Er hat Angst vor seinem Tod. Er will nicht sterben. Er betet: Gott, wenn es möglich ist, so möchte ich so gerne noch weiterleben. Aber wenn Du bei mir bist, dann kann ich alles ertragen, egal was kommt. Gib mir Kraft für die nächsten Stunden.
Plötzlich kommen Soldaten. Sie nehmen Jesus gefangen. Sie fesseln ihn. Sie bringen ihn in die Stadt. Sie stellen ihn vor Gericht. Die Menschen, denen nicht gefällt, was Jesus gesagt und getan hat, schaffen es, dass er zum Tod am Kreuz verurteilt wird.
Die Menschen verlachen und verspotten Jesus. Sie setzen ihm eine Dornenkrone auf und legen ihm ein Kreuz auf die Schultern. Dann treiben sie ihn vor sich her durch die Stadt Jerusalem. Jesus muss den schweren Weg hinauf auf den Hügel Golgatha gehen. Dort soll er hingerichtet werden. Die Soldaten nehmen Jesus seine Kleider weg. Dann nageln sie ihn ans Kreuz. Viele seiner Freundinnen und Freunde sind aus Angst weggelaufen. Unter dem Kreuz stehen Menschen, die ihn verspotten und auslachen.
Jesus hat Schmerzen. Er hat Durst. Er fühlt sich ganz allein. Er fühlt sich sogar von Gott verlassen. Jesus stirbt.
Am Abend kommen einige Freunde Jesu. Sie nehmen den Leichnam Jesu vorsichtig vom Kreuz herunter. Sie wickeln ihn in ein großes weißes Leinentuch. Sie tragen ihn auf den Friedhof. Sie legen ihn in eine Grabhöhle. Sie rollen einen schweren Mühlstein vor den Eingang der Höhle. Dann gehen Sie traurig nach Hause.
5. Wir bauen ein Kreuz:
In unserer Kirche steht ein großes Kreuz hinter dem Altar. Ihr habt es vielleicht schon wahrgenommen. Es erinnert uns daran, dass Jesus am Kreuz gestorben ist. Das Kreuz erinnert uns aber auch daran, dass Jesus alle Tage bei uns ist. Das hat er selbst gesagt. Er kennt die Angst von uns Menschen. Er weiß, wenn wir traurig sind. Er sieht uns, wenn wir in Not sind. Und er weiß auch, wie sich das anfühlt, wenn das Leben einem ganz schwer wird. Er will bei denen sein, die leiden.
Baut nun ein Kreuz aus Duplo- oder Legosteinen oder Bauklötzen oder sonstigen Materialien, die ihr gerade habt. Am besten stellt ihr es auf den Tisch. (Es wäre schön, wenn das Kreuz bis Sonntag dort stehen bleiben kann.) Schaut euch das Kreuz an. Das ist schön geworden.
Nun nehmt ihr euren Stein in die Hand. Denkt an die Dinge,
-die euch traurig machen,
-die euch Angst machen
-die wie ein Stein auf eurem Herzen liegen.
Wenn ihr wollt, dürft ihr gerne davon einander erzählen.
Nun legt den Stein vor das Kreuz.
Jesus kennt die Gefühle, die wir haben. Er weiß aber auch, dass Leid und Tod und Angst und Trauer nicht stärker als das Leben sind. Davon erfahren wir dann Ostern. Aber noch sind wir bei Karfreitag….
(Übrigens: Vor unserer Kirche steht ein großes Holzkreuz. Wenn Ihr wollt könnt Ihr miteinander dorthin gehen und schauen, wie viele Menschen dort Steine abgelegt haben.)
6. Singt ein Lied (zum Beispiel):
„Als Jesus gestorben war… (Menschenskinderlieder 113)
oder
„Aus der Tiefe rufe ich zu Dir… (evangelisches Gesangbuch 655)
oder
„Frieden, Frieden hinterlasse ich euch
Meinen Frieden gebe ich euch
Euer Herz verzage nicht :I“
oder ein anderes Lied.
7. Sprecht ein Gebet und faltet die Hände dabei:
„Guter Gott, wir sind traurig, dass Jesus gestorben ist. Wir sind traurig, darüber, dass es vielen Menschen auf dieser Welt schlecht geht.
Wir denken an die Menschen, in deren Land Krieg ist, wir denken an die, die auf der Flucht sind…. (Hier könnt Ihr überlegen für wen ihr noch beten möchtet).
Zeige uns unseren Weg, auf dem wir helfen können. Amen.“
8. Betet das Vaterunser miteinander
Vater unser im Himmel
Geheiligt werde dein Name.
Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe,
wie im Himmel, so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld,
wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung,
sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich
und die Kraft und die Herrlichkeit
in Ewigkeit. Amen.
9. Segnet einander: Ihr könnt die Hand auf den Kopf des/der anderen legen: „Gott ist bei dir, auch wenn du traurig bist“
10. Kennt Ihr vielleicht noch ein Lied, was ihr singen wollt?...
Zu Ostern erscheint die nächste Minikirche
Euer
Herr Schmidt